Behandlungskonzept

Wen behandeln wir?

Hier eine Auswahl psychischer Probleme, für die wirksame, wissenschaftlich überprüfte Behandlungsverfahren entwickelt wurden.

Burn Out

In einer Arbeitswelt, in der einerseits zunehmend höhere Anforderungen gestellt werden, andererseits ein Mangel an Anerkennung und Wertschätzung herrscht, fühlen sich immer mehr Menschen unter Druck, gestresst und überfordert. Insbesondere wer voller Ideale und mit viel Einsatzbereitschaft in seinem Job eigene Grenzen übergeht, riskiert krank zu werden. Folgen sind eine Vielzahl psychischer Symptome wie Erschöpfung, innere Anspannung, Gereiztheit, Resignation und Schlafstörungen. Wenn erste Anzeichen eines Burn Out nicht erkannt und behandelt werden, besteht die Gefahr, eine Depression zu entwickeln.

Depression

Niedergeschlagenheit, Erschöpfung – dies sind normale Empfindungen, die jeder Mensch kennt. Wer sich aber über Wochen hinweg antriebs- und freudlos fühlt, wer schon bei kleinsten Anstrengungen ermüdet und bei wem Niedergeschlagenheit zu einem Gefühl von innerer Leere und Hoffnungslosigkeit wird, leidet unter einer Depression. Andere häufige Symptome sind starke innere Unruhe, Schlaf- und Konzentrationsprobleme, Interessenverlust, Minderwertigkeitserleben und verstärkte Infektanfälligkeit. Depressionen können sich sehr unterschiedlich äußern und werden, insbesondere wenn allgemeine körperliche Missempfindungen im Vordergrund stehen, oft zu spät diagnostiziert.

Angststörungen

Einige Betroffene leiden unter anhaltenden, quälenden Sorgen, andere unter plötzlichen Panikattacken, bei denen sie Todesängste durchstehen. Wieder andere Betroffene fürchten sich davor, Auto zu fahren oder vor einer peinlichen Blamage im Kontakt mit anderen Personen. Immer wenn das Gefühl von Angst nicht mehr nur vor realen Gefahren schützt, sondern das gesamte Leben bestimmt und einen Menschen daran hindert, sich frei zu entfalten, spricht man von einer Angststörung.

Somatoforme Störungen

Hiermit sind körperliche Symptome wie z.B. chronische Schmerzen, Herz-Kreislauf oder Magen-Darm Beschwerden gemeint, die nicht allein organisch erklärbar sind. Die von den Betroffenen beklagten Leiden sind real, nicht etwa eingebildet oder vorgeschoben. Allerdings lassen sie sich nicht durch Medikamente oder Operationen beheben, sondern es müssen die dahinterliegenden psychischen Ursachen erkannt und behandelt werden.

Essstörungen

Neben Anorexia nervosa (Magersucht) und Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) sind immer mehr Menschen von der Binge Eating Störung betroffen. Hierbei kommt es zu unkontrollierten Essanfällen, die mit starkem Übergewicht und einer Vielzahl emotionaler Probleme verbunden sind.

Sucht

Bei einer Abhängigkeit von Alkohol, Drogen oder Medikamenten sollte zunächst eine Entzugs- und Entwöhnungsbehandlung stationär unter medizinischer Aufsicht erfolgen. In unserem ambulanten Setting erfolgreich behandelbar sind nicht stoffgebundene Süchte wie Kaufsucht, Internetsucht, Spielsucht oder auch Sexsucht.

Dysfunktionale Persönlichkeitsstile

Wer Schwierigkeiten hat, erfüllende und anhaltende zwischenmenschliche Beziehungen zu führen, und wiederholt dieselben Enttäuschungen oder Konflikte erlebt, trägt möglicherweise selbst durch seine Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensmuster hierzu bei. Grund sind bestimmte zugrunde liegende Schemata, die häufig durch eine Frustration von Grundbedürfnissen in der Kindheit und Jugend entstehen.

Traumafolgestörungen

Menschen, die etwas Schreckliches wie einen Unfall oder eine Gewalttat erlebt haben, leiden oft noch lange nach dem Ereignis an den Folgen. Einige traumatische Erfahrungen, beispielsweise solche aus der Kindheit, können sogar zu Veränderungen der Persönlichkeit führen sowie Betroffenen daran hindern, ein positives Selbstwertgefühl aufzubauen und ein erfüllendes Leben zu führen.

Zwang

Wer unter Zwängen leidet, muss bestimmte Tätigkeiten immer und immer wieder ausführen, obwohl er selber im Grunde weiß, dass dies unsinnig ist. Betroffene waschen sich beispielsweise nach jeder Berührung eines Gegenstandes die Hände oder kontrollieren viele Male ihre Elektrogeräte bevor sie das Haus verlassen können. Bei manchen Betroffenen drängen sich furchtbare Gedanken wie z.B. „Ich könnte meinem Kind etwas antun“ auf. Wer von solchen Zwangsgedanken heimgesucht wird, ist weder gefährlich noch psychotisch, sondern meist sogar ein besonders friedfertiger, gewissenhafter Mensch.

Wie behandeln wir?

Als approbierte psychologische Psychotherapeutinnen mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie sind wir umfassend qualifiziert für die Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen und Erkrankungen. Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein therapeutischer Ansatz, dessen Wirksamkeit bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen ist. Die KVT wird auch eingesetzt, um seelisches Wohlbefinden zu stabilisieren oder die persönliche Weiterentwicklung zu fördern. Sie ist ein von den Krankenkassen anerkanntes Behandlungsverfahren. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie wird davon ausgegangen, dass in der Lebensgeschichte erworbene Lernerfahrungen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen eine große Rolle spielen. Aufgrund der Erfahrungen, die wir machen, verändern wir fortlaufend unser Verhalten. Dabei orientieren wir uns häufig eher nach den kurzfristigen Konsequenzen als nach den langfristigen Folgen. Unsere durch Erfahrung geprägte Wahrnehmung der Welt beeinflusst unsere Art  zu denken, zu fühlen und zu handeln. Die KVT legt folglich den Fokus darauf, problematische Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und diese positiv zu verändern. Das therapeutische Handeln ist hierbei gekennzeichnet durch ein eher gegenwartsbezogenes, handlungs- und lösungsorientiertes Vorgehen.

Zusätzlich wenden wir Methoden weiterer bewährter theoretischer Ausrichtungen an, wie z.B. der Schematherapie oder der klärungsorientierten Psychotherapie sowie achtsamkeitsbasierte Verfahren und imaginative Techniken.  Schematherapie (Young et al) und klärungsorientierte Psychotherapie (Sachse et al) fokussieren mehr als die KVT auf die unserem Verhalten zugrundeliegenden Bedürfnisse und Motive, welche sich biographisch verfestigt haben und bei mangelnder Befriedigung zu negativen emotionalen Zuständen führen können. Alle genannten therapeutischen Ansätze sollen Sie letztendlich dazu befähigen, problematische emotionale Muster nachhaltig zu verändern, damit Sie besser mit Ihren Gefühlen umgehen und diese sogar als Ressource sehen können.

Es ist uns wichtig, dass Sie sich bei uns sicher und wohl fühlen, daher legen wir viel Wert auf eine vertrauensvolle, wertschätzende therapeutische Beziehung und ein transparentes Vorgehen. Wir  entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine maßgeschneiderte Behandlung, denn jeder Mensch ist einzigartig in seiner Geschichte. Sie selbst bestimmen Ziele, Themen und Geschwindigkeit des therapeutischen Prozesses. Wir verstehen uns als Wegbegleiter auf ihrem Weg zu mehr Lebensfreude und –zufriedenheit.

Weiterführende Literatur:

Kognitive Verhaltenstherapie:

Frederick H. Kanfer, Dieter Schmelzer (2005).Wegweiser Verhaltenstherapie: Psychotherapie als Chance: Psychotherapie vorbereiten und begleiten, Therapieerfolg aktiv unterstützen, Entscheidungshilfen für Patienten. Springer.

Schematherapie:

Young, Jeffrey & Klosko, Janet (2006). Sein Leben neu erfinden. Wie Sie Lebensfallen meistern. Junfermann.

Klärungsorientiere Psychotherapie:

Sachse, R. (2002). Klärungsorientierte Psychotherapie. Hogrefe.